Teuerung – so beißt sich die Katze in den Schwanz
Preissteigerungen im Verpackungsvertrieb entstehen nicht willkürlich aus einer Laune heraus, sondern sind das Ergebnis diverser wirtschaftlicher Faktoren am globalen Markt.
Lebensmittel- und Energiepreise gehen durch die Decke
In Folge der Pandemie waren Nahrungsmittel und Agrarprodukte auf Erzeugerebene und auch auf Industrieebene schon vor dem Kriegsausbruch kräftig gestiegen. Grund hierfür waren die stark gestiegenen Energiepreise, explodierende Düngerkosten und gestörte Lieferketten. Arbeitskräftemangel und Mindestlohn verteuern zudem die Personalkosten.
Nicht alle Preissteigerungen basieren auf höheren Herstellungskosten. Denn es wird nicht nur mit Energierohstoffen wie Erdöl und Gas an den Börsen spekuliert, sondern auch mit Nahrungsmitteln wie etwa Weizen und Pflanzenölen.
Russland und die Ukraine fallen zwar als wichtige Herkunftsländer weitgehend aus, jedoch ist Österreich bei der Versorgung mit Getreide weitgehend autark und auch die EU nicht auf Einfuhren aus der Ukraine und Russland angewiesen.
Sehr wohl jedoch arabische und afrikanische Länder. Und das beeinflusst wiederum die Börsen. Fällt an den internationalen Börsen für Agrarrohstoffe ein wichtiger Lieferant aus, steigen weltweit die Preise.
Verschärft wird zudem das begrenzte Angebot an diversen Nahrungsmitteln durch das irrationale Kaufverhalten der Verbraucher. Sie kaufen derzeit viel mehr Öl und Weizenmehl, als sie tatsächlich benötigen – aus Angst vor künftigen Preiserhöhungen und Lieferausfällen.
Wenn viele Käufer sich so verhalten und Produkte hamstern, verstärkt das dann natürlich die Tendenz zu steigenden Preisen. Es gibt kaum etwas, das die Inflation stärker zusätzlich anheizen könnte als Panikkäufe.
Lohn- und Preissteigerungen lösen eine Kettenreaktion aus und führen zu weiteren Anstiegen
Die hohe Nachfrage trägt zur Preissteigerung bei. Dieser Preisanstieg wird von den Unternehmen an die Verbraucher weitergegeben. Die steigenden Inflationsraten führen wiederum zu einem Verlust der Kaufkraft.
Öl- und Gaspreise sind nach Kriegsbeginn regelrecht in die Höhe geschossen
Der Ukraine-Krieg stellt die Energiemärkte auf den Kopf. Aus einer Preisfrage ist zunehmend eine Verfügbarkeitsfrage geworden. Die Energiekrise wirkt sich spürbar auf die Strom- und Gaspreise aus. Die aktuelle Frage, die sich stellt: „Was, wenn keine Lieferung mehr aus Russland kommt, können wir die Speicher rechtzeitig füllen.“ Die Suche nach Energieträgern als Alternativen zum Erdgas ist bereits im vollen Gange.
Biomethan und Wasserstoff sind aufstrebende Alternativen zum Heizen mit Erdgas.
TEUERUNG AUFGRUND VON HÖHERER NACHFRAGE BEI GERINGERER PRODUKTIONSKAPAZITÄT
Weniger Material, hohe Energiekosten, sowie die Nachfrage die in Folge nicht bedient werden kann.
Der Krieg in der Ukraine hat die Preissituation bei Erdgas noch verschärft, was die Kosten für energieintensive Branchen, zu der auch die Glasindustrie zählt, extrem in die Höhe treibt. Lieferengpässe und hohe Preissteigerungen werden entsprechend an den Händler weitergegeben. Der Glashandel wiederum muss seine Preise dementsprechend anpassen, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Das wiederrum spüren dessen Kunden.
Mengen, die sonst in der Ukraine produziert werden, müssen in anderen Werken kompensiert werden. Das führt am ohnehin schon angespannten Markt zu zusätzlichen Engpässen. Zusätzlich schießen die Transportpreise in die Höhe.
„Die teilweise sehr kurzfristigen Energiekostenzuschläge der Lieferanten haben zwar den Umsatz im März in die Höhe getrieben. Diese Hamsterkäufe haben die verfügbaren Mengen jedoch nochmals stark reduziert und uns bei vielen Artikeln, für eine Zeit, lieferunfähig gemacht.“, so Andreas Dornhackl, Geschäftsführer von Müller Glas. Die Folgeproduktionen ziehen sich auch mehr in die Länge wodurch wir ständig gefordert sind Ersatzprodukte zu beschaffen. Irgendwann sind aber auch diese Optionen am Ende und wir können nur warten, bis die Produktionen wieder laufen.“
Der Preisspirale kann sich niemand entziehen. Müller Glas ist bestrebt seine Kunden so gut wie möglich mit Ware zu versorgen und Preiserhöhungen so knapp wie möglich zu gestalten.
Zur Veranschaulichung: Wichtigste Preisänderungen im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahr
Allgemein dient der Warenkorb zur Ermittlung der Inflation und verschiedener Preisindizes. Die Grafik der Statistik Austria veranschaulicht die enormen Preissteigerungen zum Vorjahr:
Die Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex lag im Mai 2022 bei 7,7 %. Laut Schätzung der Statistik Austria lag die Inflation im Juni bei 8,7%. Damit ist die Inflationsrate auf den höchsten Wert seit September 1975 gestiegen. Mittlerweile hat die Teuerung in nahezu allen Bereichen Fahrt aufgenommen.
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